Balkis
Der Guardian
Ausgabe 44 vom 06.10.2002
 
Extrablatt
 
Die Geiseln der Schandinsel
 

 
... der alte Fischer und die junge Frau hatten Mühe die alte Druckerpresse vom Staub zu befreien. Der alte Turm war ziemlich heruntergekommen. "Ist es dass hier?", fragte der Seebär. "Ja", erwiderte die Frau, "damit hat die Zauberin die Zeitungen hergestellt. Ich selbst habe ihr dabei die meiste Arbeit abgenommen."
"Nun, dann lasst uns anfangen, ihr kennt unseren Auftrag und ihren letzen Willen!", brummte der Seemann. Die Frau verscheuchte eine lästige Fliege, zog ein paar Notizzettel aus der Jagdtasche und murmelte: "gut, fangen wir an…"


Der Guardian: Extrablatt
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Die Geiseln der Schandinsel
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Leider bestätigen sich die Gerüchte, dass einige unserer ehrenwerten Ratsmitglieder in eine hinterhältige Falle der Verbrecher aus Magincia gerieten.

Schlimmer noch, aus gut unterrichteten Kreisen wird berichtet, dass grausame Todesurteile gefällt und teilweise bereits vollstreckt wurden.

Die Räte Kelan und Torgul, welche in besonderer Tapferkeit vor dem versammelten Tribunal ihren Treueid zum König bekräftigten, wurden auf einem Kampf auf Leben und Tod gegeneinander verurteilt.

Eine besondere moralische Entgleisung leistet sich das Mördertribunal als es Rätin Silberhaar zu einer Heirat mit einem zügellosen Lüstling und Unhold namens Ladon Phex zwang.

Das Schicksal Toras Bicontes und eines Feuerstürmlers namens Rowin ist weiter noch ungewiss.

Bürger Britannias, die letzten Aktivitäten der Schandinsel zeigen deutlich, dass Magincia nun auch noch den letzten Funken von Moral und Anstand verloren hat. Vorbei sind Zeiten ehrenhafter Händel und Kriegserklärungen. Nunmehr wird unter dem Deckmäntelchen des Tribunals gemordet, gemeuchelt und geschändet.

Zu Ehren der tapferen Geiseln veröffentlicht der Guardian ein Lesergedicht:

Reiter im Ratsgewande
schlugen die Häscher in Bande.
Und zerrten zum Sterben die Armen
vors Tribunal ohn' Erbarmen.

Da lächeln die Henker mit arger List
Und sprachen nach kurzem Bedenken:
»Eine letzte Gunst woll'n wir Euch schenken;
So höret wie es beschlossen ist:
Einer von Euch muss am Galgen erblassen
den anderen jedoch, sei die Strafe erlassen

So kämpft zusammen auf Leben und Tod
auf dass sich der Boden verfärbe rot
mordet den Bruder mit eigener Hand
Der Lebende darf verlassen das Land.«

Da erwidern die Verurteilten barsch:
»Ihr könnt uns mal, leckt uns am ...
So wisse, und dies sei Euch verbürgt,
das niemals der Freund den Freund erwürgt.
Des rühmet Ihr blut'gen Verbrecher Euch nicht,
Dass der Freund dem Freunde gebrochen die Pflicht,
So schlachtet der Opfer zweie
Und glaubet an Königstreue!«


Lang lebe König und Königin!

gez. Dem Hause Horadrim ergebenste
Verlegerin des Guardian


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06.10.2002 - 23:17Kontakt: redaktion@der-guardian.de
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